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Renate Rumpeltin
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„..Es war Ostersonnabend, die Nacht zum 1. April 1945. Wir wohnten in der Wilhelmstraße, nur etwa 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Meine beiden Schwestern und ich schliefen damals im zweiten Obergeschoss unseres Hauses, als wir durch ein Rattern von Bordkanonen eines Flugzeuges wach wurden. Wir griffen in der Dunkelheit unsere Sachen und liefen treppab in den Keller. Meine Schwester Helgard vermisste ihren Schuh und lief wieder zurück. Und da passierte es. Ein ohrenbetäubender Knall ließ Fenster und Türen aus den Angeln fliegen. Sie kam blutüberströmt nach unten gelaufen, Glassplitter hatten ihr Gesicht verletzt, Sehnen und Adern der Hand waren durchtrennt. Überall irrten Verletzte durch die Nacht, schwere Eisenteile und Schienenstücke waren herübergeflogen. Einer der schweren Eisenbahnpuffer war bei uns im Garten in den Himbeeren gelandet und hatte alles platt gemacht. Wir legten meine 13jährige Schwester auf einen Bollerwagen und zogen zum Krankenhaus. Dort war alles voll mit Verletzten. Meine Schwester kam als letzte dran. Chefarzt Dr. Bühmann hat die ganze Nacht am Operationstisch gestanden...“ |
geb. 15.5.1926 in Nienburg Ausbildung zur Krankenschwester Schriftsetzer-Lehre und anschließend Meisterschule 1955 Eintritt in Verlag und Druckerei J. Hoffmann/ DIE HARKE bis 1995 Verlegerin und Geschäftsführerin. Weiterhin als Herausgeberin tätig. |
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